Status quo

Tja, diesmal kann ich leider keinen Ausflug in ein baltisches Land bieten, vielmehr will ich euch zur Abwechslung erzählen, was hier in Helsinki eigentlich so passiert. Momentan: Lernen – ziemlich öd. Aber ok, nachdem wir uns ja bisher reichlich wenig bis gar nicht mit dem offiziellen Grund unseres Aufenthalts beschäftigt haben kann ich mich wohl nicht wirklich beklagen. Ich mag trotzdem nimmer!!! Würg!

Nächste Woche hat das ganze Gott sei Dank ein Ende und die Party ist auch schon vorprogrammiert, nämlich in Form des Cottage Weekend, das die Student Union für uns organisiert. Jedenfalls ist mein derzeitiger Tagesablauf wie gesagt vom Lernen geprägt, unterbrochen von Zigarettenpausen im Apartment von Jaana und Chloé (das Partyapartment, aber dazu später), von diversen hausfraulichen Tätigkeiten (ein interessantes Phänomen, man sollte eigentlich lernen, aber plötzlich sind diverse Aktivitäten im Haushalt nicht mehr auf später verschiebbar: Jaana hat 5(!) Waschmaschinen hingestellt; Charly und Fred haben die ganze Wohnung inklusive Boden geputzt und den Müll raus getragen (in der Wohnung standen 2 Stück von diesen schwarzen 110 Liter Müllsäcken, natürlich randvoll; Clara und ich haben einen Schokoladenkuchen gebacken…) und von nächtlichen Spaziergängen im Wald und am Meer („am“ hier im wahrsten Sinne). Die sind wirklich genial, Markus hat sich zu meinem regelmäßigen Wanderpartner (Ok, wandern ist vielleicht etwas übertrieben) entwickelt und es tut echt gut nach einem Lerntag am Schreibtisch mal eine Stunde durch den Wald zu stapfen, der gleich hinter unserem Heim anfängt. Das Meer ist ungefähr fünf Minuten entfernt und fasziniert mich immer noch. Außerdem herrscht dort einfach völlige Stille und lustige Tierchen haben wir auch schon gesehen, z.B. Schneehasen (die Dinger sind so groß wie kleine Hunde!).

Und nun zum Partyapartment: weil alle fleißig lernen, hat die Clubfortgehfrequenz in der letzten Woche rapide abgenommen, stattdessen finden eben Parties bei uns im Heim statt. Und mit 7 E (zum besseren Verständnis: 7 ist die Hausnummer vom Studentenheim und dieses besteht im Ganzen aus sechs einzelnen Häusern, eben A-E) hat es folgendes auf sich: dort gibt es insgesamt 4 Wohnungen, die nicht durch ein herkömmliches Stiegenhaus, sondern eher durch einen Art „Vorraum“ miteinander verbunden sind, der zwei Vorteile vereint: 1. er ist geheizt und 2. er hat keine Rauchmelder. Deshalb steht dann einfach im msn Text von den jeweiligen Bewohnern: „tonight: Party in 7 E“ und alles ist klar.