Wien ade

29 Mai 2006

Linnansaari Nationalpark 26. Mai 2006

Am Freitag um halb acht in der Früh haben sich die Hälfe der Familie Cemanos (=Alfonso + zwei seiner Brüder, die topmotiviert angereist sind mit Daunen(!)jacke und Regenmantel) und ich in Richtung Savonlinna aufgemacht, 350km nördlich von Helsinki. Hier muss ich gleich mal Alfonso zugute halten, dass er es tatsächlich geschafft hat zu dieser frühen Stunde aufzustehen, immerhin hält er den Titel des „most polychronic exchange student“ vom letzten Semester. Bei suboptimalem Wetter in der Früh (strömender Regen) war ich ja schon davon überzeugt, dass das Autofahren das Beste an der ganzen Sachen sein wird. 300km später dachte ich das immer noch. Aber: siehe da, in Oravi war es plötzlich sonnig! Von dort aus nimmt man dann ein Wassertaxi nach Linnansaari, der Hauptinsel des Nationalparks.
Ein paar hard facts: Das Gebiet liegt im Saimasee, der ohne die vielen Inseln eine Fläche von 1.300km2 hat!!! Der Saimasee wiederum liegt mitten in der finnischen Seenplatte, die eine Fläche von 7.000 km2 hat und den gesamten Osten Finnlands bedeckt. In Finnland herrscht Jedermannsrecht, das heißt so lange man alles so zurücklässt wie man es vorgefunden hat, darf man überall so Dinge tun wie zelten, Beeren und Schwammerl suchen, fischen, grillen etc. In den Nationalparks gibt es normalerweise auch einige Feuerstellen, an denen sogar Holz bereit liegt!
Nach einer abenteuerlichen Fahrt sind wir komplett durchnässt angekommen und haben uns erst mal am Feuer gewärmt und gegessen, bevor wir auf unsere Wanderung aufgebrochen sind. Die hat uns durch dichte Wälder, wunderschöne Buchten, bergauf und bergab geführt – wirklich phantastisch! Die beste Aussicht hatten wir sicher vom Linnanvouri Rock, dem höchsten Punkt der Insel. Man bekommt eine Ahnung (aber wirklich nur eine Ahnung) davon, wie weitläufig der See ist… Am Rückweg kommt man noch bei einem alten Croft vorbei, das für Touristen restauriert ist.




Tja, und dann ging’s auch schon wieder retour, diesmal weniger nass weil weniger wellig. Noch eine kurze Anekdote zum Autofahren: die Finnen haben natürlich nordische Qualitätsstraßen und zusätzlich ziemlich wenig Verkehr. Es gibt ja auch nur sehr wenige Finnen. Diese wenigen halten sich penibel an die Geschwindigkeitsbegrenzung (120 auf der Autobahn). Ich habe also topmotiviert alle, aber auch wirklich alle, überholt. Und ihr wisst, dass ich normalerweise die erste bin, die Panik bekommt, wenn jemand zu schnell fährt. Aber dort bietet es sich einfach an, man kann gar nicht anders. Plötzlich jedoch: ich sehe es kommt von hinten jemand angebraust. Ich schaue auf meinen Tacho – 160 – und denke mir noch „Pfau, das ist aber ein schneller Finne!“ Der vermeintliche Finne überholt und da wird mir alles klar: deutsches Kennzeichen…

von marie um 17:51 | 1 Kommentar(e)

1 Kommentar(e):

  • Uuuhhh...heut ist schon der 3.Juni...der Countdown läuft, Baby, halt dich fest... ;)

    Von Anonymous Anonym, am 03 Juni, 2006 20:08  

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