Wien ade

05 Februar 2006

Moi Moi!

Jetzt bin ich schon seit über drei Wochen hier und will euch hiermit mal einen ersten Überblick geben:
Ich wohne mit einer Französin, Clara und einer Finnin, Tiina zusammen. Clara ist logischerweise auch Austauschstudentin und wir verstehen uns urgut! Das Studentenwohnheim besteht aus sechs kleineren Häusern mit jeweils ca. 10-15 Apartments. In unserer Wohnung hat jeder sein Schlafzimmer, die Küche (die Dank Tiina voll eingerichtet ist – von Toaster über Kaffeemaschine bis hin zu Wasserkocher, Bügelbrett, Pflanzen und dekorativem Kleinzeug haben wir wirklich alles) und das Bad teilen wir uns.
Mein Wohnheim, in dem fast alle Austauschstudenten von Hanken (so heißt übrigens die Uni; ein kleiner Geschichtlicher Abriss zur Info: In Finnland, vor allem im Süden, gibt es eine schwedische Minderheit, alles (Straßenschilder, etc.) ist sowohl auf finnisch, als auch auf schwedisch angeschrieben, meine Uni ist eine schwedische, das heißt die Kurse sind entweder auf englisch oder eben auf schwedisch) wohnen, liegt etwas außerhalb von der Stadt (direkt am Meer!!!), mit der U-Bahn (der einzigen Linie, die es hier gibt, wohlgemerkt) dauert es ca. 30 min. ins Zentrum. Einmal in der Innenstadt angekommen kann man eigentlich alles zu Fuß erledigen (Uni, Einkaufen, Meer, Hafen, Kaffeehaus, Sight-Seeing, Museen,…), das Zentrum ist wirklich nicht sehr groß und auch das gesamte Nachtleben spielt sich im näheren Umkreis der central railway station ab. Helsinki wächst mir immer mehr ans Herz: Anfangs hat es schon um halb vier angefangen dämmrig zu werden (mittlerweile ist es um 17:00 Uhr noch halbwegs hell) und dann erst ist die Stadt richtig schön geworden. Der Himmel färbt sich in den verschiedensten Blautönen, die Lichter gehen an… Das Resutat ist ein Wahnsinns-Sonnenuntergang, der drei Stunden dauert!

Die Uni ist gleich voll losgegangen, man macht hier zwei Kurse pro Halbsemester die recht aufwendig sind weil man zuerst Unmengen von Büchern und Zeitungsartikeln lesen, und dann dauernd irgendwelche memos, term-papers oder assignments abgeben muss. Ansonsten ist es auf der Uni voll nett, weil sie – vor allem im Vergleich zur WU – wuziklein ist (2.500 Studenten) und man dauernd jemanden trifft, den man kennt. Wir sind hier ca. 80 Austauschstudenten, spätestens zum Mittagessen in der Mensa (die ist hier wirklich gut und kostet nur 2€! Zur Hauptspeise kann man sich dann so viele Beilagen und Salat nehmen, wie man möchte!) finden alle zusammen!
Von Helsinki selbst haben wir schon einiges mitbekommen. Bisher: 2 Museen (Kiasma = Museum für moderne Kunst; finnish national museum = alles Wissenswerte über die Samen und Lappen), International Ice Sculpture Competitions (siehe Bild oben), Ice Skating bei -19° (anfangs noch etwas unsicher auf den Beinchen, konnten wir zum Schuss schon diverse Kunststücke vorweisen. Unten im Bild: "der Sprung". Phantastisch, oder?!), diverse Clubs, Bars und Cafés. Die Clubs hier sind übrigens der Oberhammer: so riesig groß, ich glaub, das gibt’s in Wien gar nicht. Außerdem sind sowohl die Lokale selbst, als auch die Leute drinnen perfekt durchgestylt. Die Leute jedenfalls bis ca. 23:30 Uhr, spätestens dann ist der Durchschnittsfinne nämlich blunzenfett. Das Fortgehen ist immer extrem lustig! Vorgeglüht wird bei uns im Heim und egal wie schlecht die Musik auch ist, alle shaken sich bis in die frühen Morgenstunden weg! Einfach genial, wir haben immer so einen Spaß!
Des Weiteren abgehakt auf meiner to-do Liste:
  1. Rentier: sowohl gegessen als auch lebend besichtigt. Letzteres gefällt mir besser weil süß und knuddlig statt nach Katzenfutter schmeckend.
  2. Den billigsten Vodka gekauft: 16€!
  3. Das zugefrorene Meer gesehen – ein Wahnsinn!!! Ich kann das gar nicht beschreiben; es hat hier einfach eine ganz eigene Stimmung. Wir sind mal in der Nacht spazieren gegangen (von unserer Wohnung aus ist man in zwei Minuten am Meer), wobei es eben nie richtig stockdunkel ist, sondern der Himmel immer eine rötlich-graue Färbung behält. Zusätzlich ist es absolut still, man hört wirklich nichts.
  4. Bei -22° im Freien gewesen. Unfassbar: innerhalb von fünf Minuten ist einem alles abgefroren, völlig egal wie viel man anhat.
  5. Beim Welcome-Dinner, das die Tutoren für uns organisiert haben, mit den anderen Österreichern „Fürstenfeld“ gesungen; natürlich nicht völlig unmotiviert, sondern jedes Land musste ein Lied zum Besten geben (es gibt hier genau einen Belgier… er hat versucht sich zur französischen Gruppe dazuzuschmuggeln, leider erfolglos. Hat dann aber für sein Solo credibility points bekommen!)

Mein Fazit bisher: ich hab mir zwar gedacht, dass es cool wird, aber dass es sooo genial ist hätte ich mir nie erwartet!

von marie um 15:53 | 4 Kommentar(e)

4 Kommentar(e):

  • Marilli du geile maus bist die beste ich vermiss dich schon ganz toll und hoff wenn du alle Rentiere aufgegessen dass du bald wieder ins ländle kommst denn hier gibst zwar kein eismeer dafür einen umso wärmeren empfang für unser kleines "hot chick".
    wir lieben dich
    Küsse Schoko

    Von Anonymous Anonym, am 05 Februar, 2006 18:07  

  • Dem kann ich mich nur anschließen. Ich freu mich zwar irre für dich, dass es dir so gut gefällt (und ich weiß, wovon ich rede) aber ich vermiss dich total. Nicht nur, weil auf meiner Anruf-Liste am Handy schon seit drei Wochen nimmer "Marüün" zu lesen ist. Ich vermiss dich sooo!!
    Ich drück dich
    Eve

    Von Anonymous Anonym, am 05 Februar, 2006 19:48  

  • An "Marüün" werd ich mich nie gewöhnen - ich hoff das siehst du mir nach.
    Sag mal studierst du da unten eigentlich auch? Und braucht es bei den Temperaturen Vodka um das Hirn aufzutauen? Was macht ihr wenn der auch friert? Und warum kommt Tiina nicht mit einem "i" aus? Ist das nicht maßlos?
    Frier nicht fest da oben!
    Alles Liebe, Ben

    Von Anonymous Anonym, am 06 Februar, 2006 10:18  

  • Lieber Benda!
    1. studiert wird nur so viel wie notwendig. Mein Wochenende fängt z.B. am Donnerstag um 11:45 an und endet am Dienstag um 12:30...
    2. Eindeutig: Ja. Aber was auch hilft, ist daran zu denken, wie kalt den drei Mexikanern hier wohl sein muss.
    3. Absolut. So sind sie halt, die Finnen: maßlos. Siehe auch: Alkoholverhalten

    Von Blogger marie, am 06 Februar, 2006 16:56  

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